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Counter

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Dienstag, 2. Februar 2010, 00:15

Das System macht uns krank und verhindert ein gesundes Leben

Hallo zusammen,

nach langem Fernbleiben, schreibe ich nun wieder einen Beitrag und hoffe, dass er zum Nachdenken anregt und für Diskussion sorgen wird.

Undzwar habe ich mir folgende Gedanken gemacht:

Ihr kennt es sicherlich, jeden Tag früh schlafen gehen, um am nächsten Tag auf der Arbeit Leistung zu erbringen, doch trotzdem ist Ausschlafen nicht drin. Für einen erwachsenen Menschen sind 10 Stunden Schlaf gesund. Nun, mein Tag und Tage vieler Anderer beginnen um 5-6 Uhr in der Früh und gearbeitet wird dann meist bis 16-18 Uhr. Um ca 17-19 Uhr zuhause angekommen fordert einen erstmal die Familie ein, was natürlich klar ist, also an Schlaf nicht zu denken. Wenn man dann gegen ca. 22 Uhr ins Bett fällt bleiben also noch um die 8 Stunden Schlaf, nicht wirklich viel. Aber nun gut nächsten Tag wird wieder aufgestanden, man fühlt sich noch müder als den Tag zuvor und das 5 Tage die Woche. Denkt hier irgendwer an die Gesundheit?
Anderer Aspekt von mir:
Heutzutage ist das Geld oft knapp und jeder Cent wird 2 Mal umgedreht. Wo wird besonders auf das Geld geachtet? Bei den Nahrungsmitteln natürlich.
Also greift man selbstverständlich mal lieber zu den Billig-Tiefkühlpizzen anstatt zu Pizzateig mit viel gesundem Biogemüse, etc.
Oh ja Bio, was ein Luxus. Bio ist gesund, frisch und nicht schädlich - sollte dies nicht also eher selbstverständlich sein, statt Luxus?
Oder sollte ein gesundes Leben Luxus sein, was sich eben nicht jeder Mensch leisten kann?
Jeder durchlebt es jeden Tag, aber wirklich darüber nachdenken das blieb bisher fern. Auch bei mir.
Und warum? Der Stress verhindert es. Der Stress auf der Arbeit, der Stress mit den Behörden, der Stress mit Kind und Frau. Der Stress den wir jeden Tag zu spühren bekommen. Jeden Tag sind wir gestresst von vielen Dingen im Leben, Dinge die das System zu einem Stressfaktor wachsen lassen.
Der ausschlaggebende Punkt hierbei ist, dass Stress nicht nur ungesund, sondern tödlich ist. Nicht, dass wir nur zu wenig schlafen und schädliche Chemieprodukte zu uns nehmen, nein der Stress macht uns noch kranker, als wir es gezwungener Maßen jeden Tag schon werden.
Stress erzeugt Stresshormone, welche die Konzentration einiger Stoffe (zB Noradrenalin, Cortisol etc.) im Blut erhöhen. Zur Folge dessen sind Schäden in den Blutgefäßen und im Herzen. Was daraus resultiert, weiß denke ich jeder.

Meint ihr also nicht, die Gesellschaft, das System, alles, was wir gezwungen sind zu tun, macht uns jeden Tag mehr kaputt?
Meiner Meinung nach sind wir abhängig, abhängig von dem System. Wie ein Junkie an der Nadel gehen wir jeden Tag ein Stückchen mehr kaputt. Wir sind keine freien Menschen, wir dürfen nicht entscheiden, was wir tun oder was wir unserem Körper zufügen.
Ich glaube, dass man über diesen Gedanken wirklich ernsthaft nachdenken sollte.
Das System, die Gesellschaft interessiert sich nicht für die menschlichen Bedürfnisse, am Ende stehen nur Profit, Leistung und Macht.


Liebe Grüße,
Counter, der einst verschollen Geglaubte
Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt.

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ad_santiago

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Dienstag, 2. Februar 2010, 01:36

Re: Das System macht uns krank und verhindert ein gesundes Leben

Zitat

Für einen erwachsenen Menschen sind 10 Stunden Schlaf gesund.

Stimmt nicht - die gesündeste Schlafdauer ist bei jedem Menschen unterschiedlich, sollte aber wenigstens über 5 Stunden liegen. Bei mir zum Beispiel ist es ziemlich egal, wie lange ich schlafe, solange ich das bis um 10 Uhr tun kann. Dann bin ich fit und ausgeschlafen. Wenn du nach acht Stunden noch nicht ausgeschlafen bist, dürfte das weniger an der Schlafdauer, als eher an der Schlafintensität liegen.

Zitat

Bio ist gesund, frisch und nicht schädlich

Naja - ein ziemlich schlichter Dualismus. ;) Aber darum solls ja hier nicht gehen.

Zitat

Meint ihr also nicht, die Gesellschaft, das System, alles, was wir gezwungen sind zu tun, macht uns jeden Tag mehr kaputt?

Ich denke, dass es eine grundsätzliche Diskrepanz zwischen der Realität und den Wünschen vieler Menschen gibt. Wenn Menschen von "dem System" sprechen, dann meinen sie damit meist etwas Menschgemachtes, oft mit leisem antikapitalistischem Unterton. Aber eigentlich ist es nichts anderes als eine auf menschliche Gesellschaften übertragene Manifestation der grundsätzlichen Ungerechtigkeit der Welt, nämlich der Existenz von Mangel und Leid. Letztlich kann man fast alle unsere Probleme auf diese zwei Elemente zurückführen. Das "System" musste sich so entwickeln, wie es ist, weil es auf diese Weise am effektivsten diese zwei Punkte umgehen kann - zumindest gesamtgesellschaftlich gesehen (man könnte sagen: ein Produkt der "memetischen Evolution"). Die ersten Menschen mussten arbeiten (Leid), um ihr Überleben zu sichern (Mangel) - diese schlichte Tatsache wohnt dem "System" noch heute inne, nur in sehr viel komplexerer Form, die vielfach symbolische Züge angenommen hat (was ist Geld? Es ist ein Zeichen! Es hat keinen Wert jenseits seiner semantischen Bedeutung).
Was für Alternativen gibt es? Keine - gesellschaftliche Utopien mögen die leidbeherrschte Welt beseitigen wollen, scheiterten aber bekanntermaßen in der Geschichte mehrfach an ihren eigenen Ansprüchen. Und: jede noch so schöne sozialistische Träumerei beseitigt nicht die zwei genannten Grundkomponenten menschlichen Leidens (das klingt jetzt fast ein wenig buddhistisch - dort nennt man das Ganze dukkha ;) ). Auch der eifrigste Sozialist wird morgens um 7 aufstehen und seinen Job verrichten müssen.
Die Welt ist sicher nicht perfekt, und natürlich kann und muss sich gesellschaftlich noch so einiges tun, um das allgemeine Glücksniveau anzuheben. Aber es ist unsinnig, die Schuld dafür "dem System" in die Schuhe zu schieben - bis heute hat niemand ein besseres System hervorbringen können, und jedes System wird vom Menschen mehr abverlangen, als er eigentlich zu geben bereit wäre.

santiago
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Dienstag, 2. Februar 2010, 03:36

Re: Das System macht uns krank und verhindert ein gesundes Leben

Das mit den 10 Stunden schlaf ist einfach total übertrieben, es reichen problemlos 8 Stunden oder aber auch 6. Wie ad_santiago schon sagte ist das von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Und das mit dem Bio verstehst du Falsch. Bio heisst nicht gesünder als "fabrikware". Bio beinhaltet sehr viel mehr. Haltung der Tiere z.b. Das beeinflusst aber nicht immer die Qualität des Produkts. Auch sind viele Tiefkühlgemüse aus der Fabrik um ein vielfaches gesünder, als die Frische Bioware vom Markt. Der erhöhte Preis kommt einfach dadurch zu stande, dass auf sehr viele Sachen verzichtet werden, die das Produkt billiger machen. Ein ausgewogener Hühnerstall gibt eben weniger Eier als ein übervoller Stall der fast schon überquillt. Ebenso ist es billiger die Chemische Keule zu schwingen, als auf xyz% der Ernte zu verzichten, weil ein paar "schädlinge" über die Ernte herfallen.

Auch der Punkt mit dem Stress siehst du falsch. Ich sehe immer wieder wie die Menschen sich den Stress selbst schaffen. "Stress mit Frau und Kindern" Naja ich weiss aus erster Hand nicht wie es ist Kinder zu haben, aber die meisten Elternteile die ich kenne haben hin und wieder einmal "Stress" mit den Kindern, haben aber zu 95% der Zeit nur Freude mit ihnen. Und wenn man mit der Partnerin/Partner nur Stress hat, sollte man mal nachdenken woran das liegt. Ebenso Stress mit den Behörden und dergleichen. Die meisten Menschen die ich kenne, warten immer auf genau den letzten Zeitpunkt etwas zu erledigen und sprechen dann von Stress. Beispiel Steuererklärung. Die Leute warten bis kurz vor knapp um sie zu machen und sich dann tierisch zu ärgern. Dass die Unterlagen schon ein halbes Jahr herumliegen, ist egal. Ebenso ist es mit Ausweissverlängerungen etc. Immer bis zum letzten Drücker warten und sich aufregen. Ebenso Finanzamt, Arbeitsamt und sonstiges. Nen Termin machen und genug Zeit einplanen wo liegt das Problem? Aber nein, man macht einen Termin und 2 Stunden nach dem Termin macht man sich einen Friseurtermin.
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Dienstag, 2. Februar 2010, 07:43

Re: Das System macht uns krank und verhindert ein gesundes Leben

Stress hat man nicht, Stress macht man sich. Es gibt genuegend Methoden, um zu lernen, wie man mit Stress (wie auch immer Du den definierst) umgehen kann ohne krank zu werden. Im uebrigen ist ein gewisses Mass von Stress gesund! Denn genau wie das sogenannte Burn-Out Syndrom gibt es auch die Kehrseite, das Bore-Out Syndrom. Auch das macht krank!
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Dienstag, 2. Februar 2010, 07:46

Re: Das System macht uns krank und verhindert ein gesundes Leben

Naja, Counter möchte ich nicht unbedingt verneinen, aber Euch auch nicht.
Das System und unsere Konsumgesellschaft hat sicher tausend Nachteile, aber wie ad_santiago schon sagte; Mach es mal besser!?
Wenn es nach mir geht (hab Freundin, aber kein Kind) würden wir unseren Arbeitstag erst um 11 Uhr starten. Da würden sich sicher auch genug aufregen wenn wir das System zeitlich nur verschieben. Allen kann man es nie Recht machen. Ich glaub um den System Alltag entfliehen zu können bleibt nichts anderes übrig als entweder Reich zu werden, Drogenabhhängig in der Gosse zu landen, auf ne einsame Insel zu fliehen oder was weiss ich was.
Ich schätze wir als Mittelschicht und Arbeiterschicht, müssen mal mit diesem Kompromissen leben.
Der Mensch sucht gerne den Fehler woanders... tu ich auch... Er weiß aber das er selbst Schuld ist. Die Frage stellt sich; Wenn Du mit deinem stressigen Leben so unzufrieden bist, warum ist das denn so? Und was kann ich dagegen machen? Diese Fragen kannst nur Du dir beantworten! Wenn Dir das gelingt, kannst Du Dich vielleicht aus deinen Zwängen befreien, und das System für dich selbst stürzen! Keiner zwingt Dich ja, wie der Hamster im Laufrad zu leben.
Ich weiss zwar nichtmehr welches Model das mal gesagt hat, aber das passt gerade; Für unter 100000$ am Tag, steh ich nichtmal auf!
Meine Cousine hat durch glückliche Umstände das System auch für sich selbst hinter sich gelassen; Auswandern, Südafrika und jetzt ist Sie in Australien. Sie ist einer der glücklichsten Menschen die Ich je gesehen habe. Sie ist zwar auch in diesem Arbeitssystem dort unten gefangen beschwert sich aber nicht. Sie hat ja dass was Sie wollte: Meer, Strand, den südlichen Lebensstil, neue Menschen und Umgebung.
Also im Endeffekt liegt es an einem selber.
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Mittwoch, 3. Februar 2010, 13:12

Re: Das System macht uns krank und verhindert ein gesundes Leben

Zitat von »"ad_santiago"«


Was für Alternativen gibt es? Keine - gesellschaftliche Utopien mögen die leidbeherrschte Welt beseitigen wollen, scheiterten aber bekanntermaßen in der Geschichte mehrfach an ihren eigenen Ansprüchen. [...] Auch der eifrigste Sozialist wird morgens um 7 aufstehen und seinen Job verrichten müssen.


Genau darauf will ich hinaus. Sind wir dann nicht im Endeffekt alle dazu gewissermaßen gezwungen zu leiden?

Zitat von »"Tina"«

Stress hat man nicht, Stress macht man sich.


Aber wer will das schon? Es klingt als wolltest du sagen, dass der Mensch als Einzelner im Endeffekt selbst dran schuld sei. Ich denke jedoch, wir werden dazu getrieben, nicht bewusst (hoffe ich mal), aber darauf geachtet wird auch nicht recht.

Zu der Sache mit der Schlafdauer stimmt es natürlich: Jeder Mensch benötigt unterschiedlich viel Schlaf. Nun derjenige, welcher nur 5 Stunden Schlaf braucht, was in meinen Augen zwar nicht realistisch erscheint, aber ich möchte keinem etwas vorwerfen, hat also in den Augen vieler ein Glückslos gezogen? Und ein Mensch der an die 10 Stunden bedarf, hat an für sich Pech gehabt?
Für mich gleicht der Gedanke schon menschenunwürdigen Verhältnissen.


lg
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Mittwoch, 3. Februar 2010, 14:56

Re: Das System macht uns krank und verhindert ein gesundes Leben

Zitat

Es klingt als wolltest du sagen, dass der Mensch als Einzelner im Endeffekt selbst dran schuld sei.


Im Endeffekt - ja! Ich kenne mehr als genug Menschen, die sich einfach nicht stressen lassen!

Zitat

Und ein Mensch der an die 10 Stunden bedarf, hat an für sich Pech gehabt?


Ein Mensch, der 10 Stunden Schlaf braucht, muss eben frueher ins Bett gehen als jemand, der nur 5 braucht, ganz einfach! :)
Tina

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Mittwoch, 3. Februar 2010, 17:40

Re: Das System macht uns krank und verhindert ein gesundes Leben

Zitat von »"Tina"«

Ein Mensch, der 10 Stunden Schlaf braucht, muss eben frueher ins Bett gehen als jemand, der nur 5 braucht, ganz einfach! :)


Der war mal gut. Wie soll man das machen wenn man Familie hat und bis spät am Abend arbeitet?
Hab selbst mal von 9-21 Uhr gearbeitet, und bin erst ins Bett gekommen um 12-1 Uhr in der Nacht.
Also deine Aussage ist leichter gesagt als getan...
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Mittwoch, 3. Februar 2010, 20:01

Re: Das System macht uns krank und verhindert ein gesundes Leben

Zitat

Sind wir dann nicht im Endeffekt alle dazu gewissermaßen gezwungen zu leiden?

Nunja, die Leidensfähigkeit jedes Menschen ist unterschiedlich. Ich empfinde mein Leben nicht als Leiden, obwohl mir stressige Situationen natürlich auch bekannt sind. Empfindet jemand seinen Alltag grundsätzlich als Leiden, dann ist das eher ein individuell-psychisches Problem.
Letztendlich haben wir aber natürlich ein grundsätzliches Problem mit der Welt, das sich daraus ergibt, dass unser Gehirn zu intelligent ist - wir können in die drei Zeitachsen blicken (und uns damit unserer eigenen Vergänglichkeit bewusst werden), wir können Wünsche und Hoffnungen formulieren etc., kurz: wir sehen eine grundsätzliche Diskrepanz zwischen der Welt, wie sie ist (und wie sie außerhalb unserer Beeinflussungsmöglichkeiten liegt) und der Welt, wie wir sie gerne hätten. Tiere kennen solche Probleme nicht, da sie sich lediglich der Welt hingeben und auf diese reagieren. Inwiefern sich diese grundsätzliche Problematik (die meines Erachtens zur Entstehung von Religionen geführt hat) auf unser Leben auswirkt, liegt wiederum in der Psyche jedes Einzelnen begründet.
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Mittwoch, 3. Februar 2010, 20:34

Re: Das System macht uns krank und verhindert ein gesundes Leben

Zitat

Meint ihr also nicht, die Gesellschaft, das System, alles, was wir gezwungen sind zu tun, macht uns jeden Tag mehr kaputt?




jeden tag verblöen mehr vorm fernseher, jeden tag werden menschen fauler.

und zu dem mit der arbeit:

Wenn ich an die kindheit meiner eltern denke: 20km jeden tag, auch im winter bei -20° celsius, um in die schule zu kommen.
die leute sind heute sowas nich mehr gewohnt und maulen schon bei ein bisschen arbeit rum.
Die technologien erleichtern uns vieles. Aber wir " verlernen " sozusagen den Umgang ohne technologien, das macht uns von der technologie abhängig
mal ein beispiel:

du gehst in den Supermarkt und holst dir deinen Salat, Gemüse. Früher hat man sowas nicht gehabt, man hatte eher sein eigenes zeug angepflanzt ( nein ich meine nicht canabis :mrgreen: ) Das war arbeit.
DAS WAR BIO, DAS WAR GESUND. heute gibts das ja kaum noch.
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Donnerstag, 4. Februar 2010, 03:01

Re: Das System macht uns krank und verhindert ein gesundes Leben

man man..
mir ist nicht so ganz klar.. was du sagen möchtest.
soll jetzt jeder wie ein bauer rumkrebsen.. weil es "bio" ist? da scheiß ich drauf!
ist es normal zehn/zwölf stunden zu arbeiten?
wer nicht weiß was er mit seiner freizeit machen soll.. der hat pech gehabt.
eben zb. bücher lesen als die dämliche glotze.
aber wie omi und opi als mitläufer ohne willen zu spuren.. nee danke.
und sozialismus.. ph.. auch alles blödsinn.
dann lieber seine private nische suchen.

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Donnerstag, 4. Februar 2010, 09:24

Re: Das System macht uns krank und verhindert ein gesundes Leben

Meiner Meinung nach ist dieses Thema zu komplex um es pauschal mit Ja oder Nein zu beantworten.
Man muß die einzelnen Faktoren erst mal auseinanderdröseln und auch dann komme ich zu dem Standpunkt, daß zu 50% das System, aber zu 50% auch der Mensch als ein für sich selbst verantwortliches Individium mit schuld ist, wenn er durch Streß krank wird!

Zitat von »"Counter"«

Ihr kennt es sicherlich, jeden Tag früh schlafen gehen, um am nächsten Tag auf der Arbeit Leistung zu erbringen, doch trotzdem ist Ausschlafen nicht drin. Für einen erwachsenen Menschen sind 10 Stunden Schlaf gesund. Nun, mein Tag und Tage vieler Anderer beginnen um 5-6 Uhr in der Früh und gearbeitet wird dann meist bis 16-18 Uhr. Um ca 17-19 Uhr zuhause angekommen fordert einen erstmal die Familie ein, was natürlich klar ist, also an Schlaf nicht zu denken. Wenn man dann gegen ca. 22 Uhr ins Bett fällt bleiben also noch um die 8 Stunden Schlaf, nicht wirklich viel. Aber nun gut nächsten Tag wird wieder aufgestanden, man fühlt sich noch müder als den Tag zuvor und das 5 Tage die Woche. Denkt hier irgendwer an die Gesundheit?


Gehen wir mal diesen Punkt an:
(Und nein, ich möchte jetzt nicht drüber diskutieren, ob nun 10 Stunden oder 8 Stunden Schlaf gesund sind, denn das ist pure Korinthenkackerei und hat mit dem, was uns Counter sagen wollte auch nix zu tun)

Ich bin ein Mensch der sehr viel Schlaf braucht. Aufgrund meines chronisch niedrigen Blutdrucks könnte ich immer und zu jeder Tageszeit schlafen. Kurz: ich habe NIE genug Schlaf! ;)
Aber deshalb muß ich auch morgens aufstehen, Kinder versorgen, zur Arbeit gehen, etc.....weil das einfach zum Leben dazugehört. Schuld des Systems? Ich weiß nicht.......an einem geregeltem Tagesablauf gibt es doch eigentlich nix auszusetzen.
Der Mensch mußte schon zu Urzeiten dann auf die Jagd gehen, wenn die beste Zeit dafür war und nicht, wann er Lust dazu hatte.
Schuld gebe ich dem System, wenns z.b. in die Extreme geht. Brauchen wir wirklich Nachtschichten in unseren Werken, nur damit genug Autos produziert werden? Ist das WIRKLICH nötig?
(Das nämlich der ständige Wechsel zwischen Tag und Nachtschicht nicht gesund ist, sollte klar sein)
Bei Gesundheitsberufen ist es logisch, da muß rund um die Uhr jemand da sein, aber bei rein materiellen Dingen?
Fazit:
Ich persönlich kann hier keine klare Grenze ziehen, ob nun das Sytem oder Mensch selbst schuld ist!

Zitat von »"Counter"«

Heutzutage ist das Geld oft knapp und jeder Cent wird 2 Mal umgedreht. Wo wird besonders auf das Geld geachtet? Bei den Nahrungsmitteln natürlich.
Also greift man selbstverständlich mal lieber zu den Billig-Tiefkühlpizzen anstatt zu Pizzateig mit viel gesundem Biogemüse, etc.
Oh ja Bio, was ein Luxus. Bio ist gesund, frisch und nicht schädlich - sollte dies nicht also eher selbstverständlich sein, statt Luxus?
Oder sollte ein gesundes Leben Luxus sein, was sich eben nicht jeder Mensch leisten kann?
Jeder durchlebt es jeden Tag, aber wirklich darüber nachdenken das blieb bisher fern. Auch bei mir.


Auch hier tue ich mich schwer zu differenzieren, denn während manche Leute wirklich kein Geld haben um sich gute Nahrungsmittel zu leisten, gibt es auch viele, die einfach mit einer Doppelmoral leben.
Beim Essen wird gespart , weil man es sich ja nicht leisten kann, aber der neueste Flachbildschirmfernseher muß her und ein neues Auto auf Finanzierung.
Daran, daß der Deutsche an sich ein Problem mit Statussymbolen hat und nur dort aufs Geld guckt, wo auch der Nachbar etwas davon sehen kann, ist nicht das System schuld
Schuld ist das System daran, daß wir genügend Menschen in Deutschland haben, die nur am Existenzminimum dahin eiern, während unsere Politiker horrende Pensionsätze etc. haben. *Kotzkrampf krieg´* Aber daran sind wir auch wieder ein bißchen mit selbst schuld: warum wählt der deutsche Bürger denn immer wieder dieselben Parteien, obwohl man weiß, daß nur Mist dabei rauskommt?
Ich schweife ab.....um wieder auf´s Essen zu kommen:

Bei vielen Leuten liegen auch die Prioritäten falsch!
Denn sich nur von Tiefkühlpizzen, 5-Minuten-Terrinen und Fertig-Suppen-Packungen zu ernähren ist auf Dauer auch teuer. Da kann ich auch locker frisches Brot, Butter und evtl. noch etwas Obst kaufen. (Ich möchte anmerken, daß ich hier nicht von Bedürftigen rede, die in speziellen Geschäften mit Essensmarken Lebensmittel holen müssen, denn das ist wieder ein anderes Thema)

Zitat von »"Counter"«

Der Stress auf der Arbeit, der Stress mit den Behörden, der Stress mit Kind und Frau. Der Stress den wir jeden Tag zu spüren bekommen. Jeden Tag sind wir gestresst von vielen Dingen im Leben, Dinge die das System zu einem Stressfaktor wachsen lassen.
Der ausschlaggebende Punkt hierbei ist, dass Stress nicht nur ungesund, sondern tödlich ist. Nicht, dass wir nur zu wenig schlafen und schädliche Chemieprodukte zu uns nehmen, nein der Stress macht uns noch kranker, als wir es gezwungener Maßen jeden Tag schon werden.
Stress erzeugt Stresshormone, welche die Konzentration einiger Stoffe (zB Noradrenalin, Cortisol etc.) im Blut erhöhen. Zur Folge dessen sind Schäden in den Blutgefäßen und im Herzen. Was daraus resultiert, weiß denke ich jeder.

Meint ihr also nicht, die Gesellschaft, das System, alles, was wir gezwungen sind zu tun, macht uns jeden Tag mehr kaputt?
Meiner Meinung nach sind wir abhängig, abhängig von dem System.


Ja und warum sind wir den abhängig vom System?
Weil wir uns abhängig machen lassen!
Es ist einfach so typisch deutsch, sich unter Druck setzen zu lassen, nichts dagegen zu tun und dann jammern.
Warum sind die Leute in den ganzen südlichen Ländern nicht gestresst?
Die müssen auch zur Arbeit gehen um Leben zu können!
Aber die machen sich selbst nicht so verrückt und setzen sich nicht so unter Druck wie die Deutschen!

Ein Beispiel:

Unsere Nachbarn haben jahrelang in Mallorca gelebt und vor 3 Jahren sind sie nun wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Auf meine Frage, warum sie denn wieder zurückgekommen sind (die hatten dort ein Haus, Freunde, waren finanziell gut gestellt) bekam ich zur Antwort: "Ach, das macht einen Kirre dort unten. Ständig muß man auf alles warten.....denen pressierts mit nix! Einmal war der Herd kaputt und wir haben zwei Tage auf den Elektriker gewartet. Als der dann nach mehrmaligem hinterher telefonieren endlich kam, meinte er, was wir uns so stressen? So ein Herd ist doch nicht lebenswichtig, hätten wir halt Salat essen sollen, oder Abends schön in ein Lokal gehen....spinnt, der? Der würde mit der Einstellung seine Firma in Deutschland keine 3 Wochen haben!"

So...und jetzt betrachten wir uns diese Aussage genauer:

Dieser mallorcanische Mensch hat doch eigentlich recht..........warum so ein Tamtam wegen eines Herdes? Im Prinzip ist der Deutsche doch selbst schuld, wenn er sich von sowas aus der Ruhe bringen läßt! Man sieht daran sehr gut, daß wir es eigentlich selbst sind, die den Streß verursachen, weil uns einfach nichts mehr schnell genug gehen kann!
Schuld des Systems? Oder eher Schuld unserer eigenen Bequemlichkeit

Lg Ricya
_______________________________

(Aus einem Schüleraufsatz)
"Der grösste Dinosaurier war der Bronchitis, aber er ist leider ausgestorben, weil er so viel gehustet hat."

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Donnerstag, 4. Februar 2010, 14:18

Re: Das System macht uns krank und verhindert ein gesundes Leben

Zitat

soll jetzt jeder wie ein bauer rumkrebsen.. weil es "bio" ist? da scheiß ich drauf!


dann braucht man sich nicht wundern wenn man mal von dem Zeugs, was man konsumiert ne vergiftung bekommt, oder Hautausschläge


Zitat

Oder eher Schuld unserer eigenen Bequemlichkeit


Hehe, wenn ich das sage, werd ich ausgelacht. Die Menschen sind einfach zu faul und man versucht die Schuld auf was anderes zu leiten
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Donnerstag, 4. Februar 2010, 14:43

Re: Das System macht uns krank und verhindert ein gesundes Leben

@ Counter,

einerseits hast du recht - andererseits wieder nicht. Auf der einen Seite erreichen wir heute Lebensspannen welche noch vor wenigen Jhdten als biblisch angesehen würden - Krankheiten haben großteils ihren Schrecken verloren, sogar Krebs ist nciht mehr automatisch ein Todesurteil.

Auf der anderen Seite, und da bin ich bei dir, müssen wir immer mehr zu Hochleistungs-Robotern werden - Jemand hat mir das so erklärt mal: Wir werden schlicht und einfach nicht artgerecht gehalten, doch da wir keine Tiere sind haben wir auch keine Lobby. ;)

Wir sind weder dafür gemacht mit Angst zugeschüttet zu werden täglich (Klima, Krankheiten, Weltsicherheit, Konsumwahn, Kriminalität, etc..) noch 8 Stunden mit Rundrücken vor PCs zu hocken (Volkskrankheit Rücken u. Nackenbeschwerden).

Hab mir mal erklären lassen das, weil wir unseren Unterleib nicht mehr trainieren, sogar unsere Sexualität unterm Hund ist als zBp bei "Urvölkern" noch. Frauen haben Orgasmusschwierigkeiten (oder auch Schwierigkeiten beim Kinderkriegen), schlciht und einfach weil sie nicht mehr hocken (also in der Hocke sitzen), wichtige Unterleibsmuskeln shclicht und einfach verkümmern.

Zum Schlaf: Soviel ich weis unterscheidet man zwischen 2 Haupttypen:

Lerchen:Das sind die welche Früh aus dem Bett springen können und sofort loslegen, haben ihre Hauptleistungskurve am VM.

Eulen:Sind - wie sich jeder denken kann - das Gegenteil, brauchen lange i.d. Früh um in die Gänge zu kommen (unabhängig davon wie lange sie schon geschlafen haben), haben ihre Hauptleistungskurve am NM - Abend.

Glaube, neuerdings nennt man diese Leute jetzt B-Menschen, ich gehöre übrigens dazu - muss mcih trotzdem jeden Tag früh aus dem Bett quälen.
Artgerechte Menschenhaltung sähe anders aus - ist aber nat. illusorisch, ist mir klar. :mrgreen:

Zum Stress: gibt ja soviel ich weis "guten" und "schlechten" Stress, aber damit umzugehen zu lernen ist machbar - bis zu einem gewissen Grad selbstverständlich..

Fazit: Ja, wir degenerieren definitiv - und ob die tägliche Angstzuschüttung Kalkül der oberen "Eliten" ist (Verängstige Leute - Existenzangst - parieren eher und sind weniger aufmüpfig und selbstdenkend, also pflegeleichter, das ist Fakt) -> darüber kann man durchaus diskutieren.
Zum Sterbenden, der gerade noch die Antwort röcheln kann:
"Was siehst du? Einen Tunnel? Ein Licht? Beides?"
"Nur einen Idioten der zuviele Romane gelesen hat."
Aus "Wanted", österr. Satire von 1999.

Dirk

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Donnerstag, 4. Februar 2010, 14:45

Re: Das System macht uns krank und verhindert ein gesundes Leben

Das ganze läßt sich doch auf eine einfache Formel runterbrechen, und die heißt Kapitalismus.

Immer mehr mehr mehr, Geld regiert die Welt im wahrsten Sinne des Wortes. Schon traurig, daß der gute alte Indianerhäuptling mit seiner Prophezeiung rechtbehalten wird. Im Gegensatz zu Lemmingen begeht unsere Spezies wissentlich tatsächlichen Selbstmord. :winks:
Scully:Mulder diese Frösche sind gerade vom Himmel gefallen! Mulder:Ihre Fallschirme sind nicht aufgegangen.

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Donnerstag, 4. Februar 2010, 14:55

Re: Das System macht uns krank und verhindert ein gesundes Leben

@ Encyricon

Zitat

soll jetzt jeder wie ein bauer rumkrebsen..
Was ist denn das für ein hirnrissiges Kommentar?

Wie krebst denn ein Bauer rum?
Ist das etwa das natürliche Verhalten der Rasse "Bauer"?
Hast du ihn in seiner natürlichen Umgebung beim "Rumkrebsen" schon mal erwischt?

Dein eigenartiges Weltbild möchte ich gerne verstehen.


Nun zum Thema.

Was ich nicht verstehe ist warum die Geschäfte alle so lange aufhaben müssen.
Muss man bei IKEA wirklich bis 9 einkaufen können?
Brauche ich am Samstag um 7 am Abend wirklich noch einen Supermarkt?

Und das mit dem stressen ist ein eigenes Thema.
In der heutigen Zeit können sich viele ihre Arbeit nicht aussuchen und müssen das nehmen was sie kriegen, und wenn das bedeutet das man 10-12 Stunden arbeiten muss dann nehmen das auch viele in kauf, man muss auch von was leben.

Die Branchen können alle die Löhne für die Arbeiter/Angestellten drücken weil ja ein Überschuss da ist, da heißt es dann wieder mehr buckeln um Leben zu können.

Das ist ein ewiger Kreislauf der immer schlimmer wird.

Nun noch kurz was zum Schlaf.
Ich zb. brauche nur 5-6 Stunden Schlaf, ich arbeite in der Nacht und schlafe am Tag.
Wenn du das nicht kannst bist du bei Nachtarbeit aber schnell am Ar***, da kenne ich einige.
Jeder funktioniert anders und jeder muss seinen eigenen Rhythmus finden.


MfG Lexidriver
Wenn du den Baum, den du gleich treffen wirst, sehen kannst, nennt man das »untersteuern«, wenn du ihn nur hören und spüren kannst, wars »übersteuern«.; Walter Röhrl

Ricya

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17

Donnerstag, 4. Februar 2010, 17:39

Re: Das System macht uns krank und verhindert ein gesundes Leben

Zitat von »"Lexidriver"«

Wie krebst denn ein Bauer rum?
Ist das etwa das natürliche Verhalten der Rasse "Bauer"?
Hast du ihn in seiner natürlichen Umgebung beim "Rumkrebsen" schon mal erwischt?




Zitat von »"Lexidriver"«

Was ich nicht verstehe ist warum die Geschäfte alle so lange aufhaben müssen.


Weil es genug Vollhonks gibt, die sich einbilden um 21 Uhr eine Packung Chips haben zu müssen! (logischerweise sind es ja nicht die, die im Verkauf arbeiten und die ihre Familie dann nicht zu Gesicht bekommen, weil sie wegen so einem Quatsch ewig im Laden stehen müssen :roll: )
Und da wittert natürlich der Geschäftsmanager ein paar Euro mehr in seiner Gewinnsteigerung! :roll:

Und schon sind wir wieder so weit:

Wer hat schuld? Das System oder wir?

Gut, das "System" erschafft die langen Ladenöffnungszeiten........aber.....warum denn?
Weil es eben welche gibt, die zu diesen unchristlichen Zeiten auch tatsächlich einkaufen gehen!
Ist da nicht das Volk mitunter schon wieder selbst schuld, daß es so weit kommt?


Wie gesagt: unsere Bequemlichkeit schafft doch das "System".
Kein Schwein würde seinen Laden länger öffnen, wenn keiner zum einkaufen käme, oder?
_______________________________

(Aus einem Schüleraufsatz)
"Der grösste Dinosaurier war der Bronchitis, aber er ist leider ausgestorben, weil er so viel gehustet hat."

Dirk

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18

Donnerstag, 4. Februar 2010, 18:59

Re: Das System macht uns krank und verhindert ein gesundes Leben

Zu den Ladenzeiten kann ich als Baumarktmitarbeiter eines sagen, selbst 20 Uhr ist eigentlich schon zu lange. Auch vor 20 Jahren konnte man bequem ohne Hetze einkaufen gehen. Witzigerweise kommen nur noch vereinzelt Kunden nach 18.30 in unseren Markt.

Die Krönung sind allerdings die völlig Merkbefreiten, die um 19.59 Uhr in den Baumarkt kommen und meinen, daß sie noch eine ausführliche Beratung bekommen müssen. Benehmen ist Glückssache, aber die meisten haben wohl Pech.

In manchen Wochen habe ich auch nur die Möglichkeit an EINEM Tag einzukaufen und man stelle es sich vor: ES GEHT!

Insofern empfinde ich das Rumgeheule der Industrie und der konsumgeilen Deppen als absolute Frechheit. Kein Mensch braucht um 23 Uhr noch Farbe oder eine Stichsäge.

Das System ist nicht nur oben, sondern auch die Masse, und davon verhält sich ein großer Teil leider unverschämt. Ich denke es ist durchaus möglich in einem Laden einzukaufen ohne Probleme, der 10 oder 11 Stunden geöffnet hat. Wer das NICHT schafft, der schafft es auch bei längeren Öffnungszeiten nicht.
Scully:Mulder diese Frösche sind gerade vom Himmel gefallen! Mulder:Ihre Fallschirme sind nicht aufgegangen.

Dean Winchester

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19

Donnerstag, 4. Februar 2010, 19:37

Re: Das System macht uns krank und verhindert ein gesundes Leben

@Dirk
Gut auf den Punkt gebracht. Als ehemaliger Verkäufer habe ich es gehasst wenn an den langen Donnerstagen bis 20 Uhr offen war, und ab 19 Uhr keine Sau mehr im Geschäft war. Aber kurz vorm zusperren schaffen es immer wieder irgendwelche lichtscheuen Individuen noch in den Markt und verlangen die überdrüber Beratung. Am besten fand ich dann so Sätze wie; Ziehen sie immer so einen Fotz bei der Beratung? Antwort; Ne, nur bei Ihnen^^
Al Bundy: "...who cares, it's free!"

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20

Donnerstag, 4. Februar 2010, 20:37

Re: Das System macht uns krank und verhindert ein gesundes Leben

Naja das mit den Ladenöffnungszeiten ist so ne Sache, es ist ja jezt nicht so das alle Geschäfte bis 24 Uhr aufhaben müssen, aber ich gebe zu ich finde es gut das 4km weiter ein Supermarkt ist bei dem ich auch um 21 Uhr noch was bekomme. Und ich nutze das auch.
Andererseits ist mir auch schon aufgefallen das abends eher junge Leute an den Kassen sitzen und ich häte persönlich auch nichts dagegen, wenn mein Studium beginnt, mir ein paar mal die Woche abends was dazuzuverdienen.....

Aber zum Thema.

Mein Vater sagte früher immer: „Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.”


Und genau das ist es, Dinge passieren nun mal und ob sie positiv oder nevativ sind entscheidest nur du (also ob man sich aufregt und sich stresst.)
Ich sehe bei bei meiner Mutter wie sie immer meint sie hätte keine Zeit und abends total im Eimer ist, dabei wäre es für ihr Wohlbefinden UND ihre Leistungsfähigkeit besser zwischendurch einfach mal zusagen: so jezt 5min für mich!
Man kann das ja in überlaufenen Arztpraxen schön sehen - die Arzthelferinnen arbeiten ziemlich gemütlich eins nach dem anderen ab und wenn mal das Telefon klingelt und man keine Zeit hat, wird derjenige, wenn es wichtig war,später schon nochmal anrufen.

Jeden Morgen sehe ich im Zug Leute die 2 min bevor der Zug in Karlsruhe hält aufstehen und zur Tür rennen. Danach drücken sie sich durch die Menschenmenge und hetzen an mir vorbei zur Straßenbahnhaltestelle. Ich hingegen laufe gemütlich und treffe sie 1 min später an der Haltestelle wie sie schon gereizt auf die Anzeige schauen wann denn die Bahn endlich kommt..

Man muss das leben ENTschleunigen.. und sich auf das Wichtigste konzentrieren.. Das geht bei mir im Moment leichter da ich gerade mein Abi nachhole, also nicht in einem festen Arbeitsverhältnis bin und somit auch etwas mehr Zeit habe über dies alles hier zu sinnieren. ;) Ich denke jezt echt viel mehr über das Leben und das drumherum nach wie zu der zeit in der ich noch als Elektroniker "eingespannt" war... da hat das System leider einen großen Einfluss auf uns..

Ein Beispiel ich wache, wie du geschildert hast morgens auf und bin total übermüdet. Wahrscheinlich hab ich noch verschlafen und auch die Zeit um ein Vesper zu richten wird knapp.Dann hab ich manchmal Tage an denen ich mir sage, so und jetzt mach ich mir erst mal ein Frühstücksei und Toast mit Butter und scheiße auf die Pünktlichkeit. Weil wenn ich mich abhetze kann ich den Tag eh gleich vergessen.
Oftmals ist es dann so das ich zum Bahnhof komme und sehe ah der erste Zug ist ausgefallen oder ich bekomm einen anderen Verspäteten, über den sich jeder aufregt, aber ich mich freue :)

Ich merke gerade das ist ein schönes Thema und ich könnte noch sehr viel mehr schreiben, aber ich fsse mch krz.

Du bist auf dem besten weg mehr aus allem zu machen weil du dir Gedanken darüber machst, weil dann akzeptierst du deine Umwelt nicht so wie sie ist und beginnst zu agieren und nicht zu reagieren. Hinterfrage dich selber. Frage dich wieso du etwas machst und ob nicht etwas anderes wichtiger wäre oder dir mehr Spaß machen würde. Oftmals hat man sehr viele Sachen die man nur aus reiner Gewohnheit macht weil sie früher einmal wichtig für einen waren.
Dies gilt für Dinge aber auch für Menschen. Triff dich nur noch mit Leuten die positive Absichten haben, dich inspirieren und dich weiterbringen. Oft man macht manches nur weil Andere es von einem erwartet oder weil "es halt so ist" oder weil es "schon immer so ist" oder "weil man ja eh nix machen kann" (wie ich diese Sätze hasse)

Ich hole hiermit mehr aus meinem Alltag heraus:
  • Sport,
  • meditieren (1h meditieren ersetzt fast 3h Schlaf)
  • gesunde Ernährung, wobei man solchen Siegeln auf den Verpackungen auch nur bedingt trauen kann.
  • Ganz wichtig auch noch auf der Antilemmingliste, lass die Glotze AUS
  • lies lieber mal ein Buch. Am besten noch über ein Thema wie dieses hier, dann hast du 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
  • Denk Positiv - Es gibt keine Probleme, nur Lösungen - versuche aus allem etwas zu Lernen. Auch von Menschen die man nicht mag kann man oft etwas lernen wenn man versucht ihre positiven Seiten zu suchen
  • Sei offen für neues




Vor ca. 2-3 Jahren hatte ich genau die selben Gedankengänge wie du und ich fand heraus das ich das System nicht ändern konnte aber mich, und dadurch wurde das System doch ein klein wenig geändert :)

Gruß

Tobi2412

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21

Donnerstag, 4. Februar 2010, 22:57

Re: Das System macht uns krank und verhindert ein gesundes Leben

Ich muss sagen ich finds wirklich nicht schlecht dass die Läden mittlerweile bis 22 Uhr offen haben.
Ich nutz das häufig und auch gerne.
Wenn man mal eine Wechselschichtige Woche hat, kommt man seltenst morgens zum Einkaufen und die Spätschicht endet halt erst um 21 Uhr.

Es ist ja nicht so dass es nicht auch ohne gehen würde aber mit ist es einfach stressfreier und viel angenehmer.
Der Mensch gewöhnt sich ja an alles und so wird er sich auch an die längeren Öffnungszeiten gewöhnen.
Allerdings reicht 22 Uhr ja auch vollkommen.
Bescheuert find ich dann Öffnungszeiten bis 0 Uhr oder noch drüber hinaus.

Gamma

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22

Donnerstag, 4. Februar 2010, 23:28

Re: Das System macht uns krank und verhindert ein gesundes Leben

Zitat von »"Counter"«


Meint ihr also nicht, die Gesellschaft, das System, alles, was wir gezwungen sind zu tun, macht uns jeden Tag mehr kaputt?
Meiner Meinung nach sind wir abhängig, abhängig von dem System. [...] Wir sind keine freien Menschen, wir dürfen nicht entscheiden, was wir tun oder was wir unserem Körper zufügen.

Am Ende des 19.Jahrhunderts hätten dir sicherlich viele Fabrikarbeiter und Bauern begeistert Beifall geklatscht...

Zitat von »"Counter"«

Zu der Sache mit der Schlafdauer stimmt es natürlich: Jeder Mensch benötigt unterschiedlich viel Schlaf. Nun derjenige, welcher nur 5 Stunden Schlaf braucht, was in meinen Augen zwar nicht realistisch erscheint, aber ich möchte keinem etwas vorwerfen, hat also in den Augen vieler ein Glückslos gezogen? Und ein Mensch der an die 10 Stunden bedarf, hat an für sich Pech gehabt?
Für mich gleicht der Gedanke schon menschenunwürdigen Verhältnissen.

...dich aber spätestens nach dieser Aussage in die örtliche Klapsmühle eingewiesen!

Der-Neue

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23

Montag, 8. Februar 2010, 19:32

Re: Das System macht uns krank und verhindert ein gesundes Leben

Zitat

Das System macht uns krank und verhindert ein gesundes Leben


Das einzige was zu bemängeln ist, dass das System nur nach Normen abläuft und eher weniger/gar nicht, auf menschliche Moral.

Beispiel:

Da gabs doch den einen Pedophilen, der aufgrund der Fehler der Justiz freigelassen worden ist, wenn ich mich nicht irre.....
So können auch durch Normen fatale Fehler entstehen.
Der gesunde Menschenverstand sagt: Lass sowas nie aus dem Knast!

Besonders wenn die " Gutachter " auf Rückfällig getippt haben :roll:

Da bleibt nur zu hoffen.....
Die drei bekanntesten Generale in Amerika sind immernoch General Motor, General Electric und General Food

Bob Hope

Dirk

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24

Montag, 8. Februar 2010, 19:35

Re: Das System macht uns krank und verhindert ein gesundes Leben

Das ist doch schon lange so, daß Gesetze über der Vernunft stehen. Nimm einfach eine Ampel an der Landstraße, wo kilometerweit kein Auto kommt und du trotzdem bestraft wirst, wenn du bei Rot gehst.

Der Verstand sagt dir, daß das in Ordnung ist, aber das völlig schwachsinnige Gesetz sagt nein. Dieser Beispiele gibt es viele. :winks:
Scully:Mulder diese Frösche sind gerade vom Himmel gefallen! Mulder:Ihre Fallschirme sind nicht aufgegangen.

Hits heute: 1 520 | Hits gestern: 10 972 | Hits Tagesrekord: 22 549 | Hits gesamt: 1 460 543 | Gezählt seit: 3. August 2010, 21:58
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